Pfarreien der PG "Um den Findelberg"
Eichenhausen
Geschichte
Was einmal war
Im Lexicon für Franken heißt es: "Die Religion zu Eichenhausen ist die Römischkatholische. Die Dorfkirche ist klein und durch kein bedeutendes Monument merkwürdig. Die geistlichen Handlungen verrichtet der Pfarrer zu Wülfershausen durch einen Kaplan. Beide sind jedesmal aus der Benediktinerabtei St. Stephan zu Würzburg. Dicht an der Eichenhäuser Kirche liegt der Gottesacker. Daneben die von 32 Kindern besuchte Schule."
Im Jahr 1509 erließ Bischof Laurentius von Bibra einen Ablaßbrief zum Zwecke der Erbauung einer der Hl. Mutter Anna geweihten Kapelle, um "für das Heil der Seelen durch ein geeignetes Mittel Vorsorge zu treffen".
Ludwig von Boyneburg (1631-1708) hat ein sehr gut erhaltenes Monument mit den Wappen seiner Ahnen errichten lassen. In der Mitte der Grabplatte ist die Inschrift
Wappen und Grabinschrift des Dominus Ludwicus von Boyneburg zu Lengsfeld de Castro Eichenhausen 1707
zu lesen. Rundum den Rand prangen als Begrenzung die Wappen der Familien seiner 16 Ururgroßeltern. Die Grabplatte ist heute in der St. Anna-Kirche zu sehen.
Die Glocken wurden den Heiligen
geweiht.
Bis 1938 existierte eine jüdische Kultusgemeinde, bevor sie sich der Israelitischen Kultusgemeinde Bad Neustadt anschloß. Die 1865 erbaute Synagoge wurde 1937 an die Dorfverwaltung Eichenhausen verkauft. Eine Gedenktafel am Kriegerdenkmal erinnert noch heute an die jüdische Gemeinde.
Quelle: "Eichenhausen - Ortsgeschichte 822-1992", Verfasser Elmar Pfister
Wenn Sie mehr über die Geschichte der jüdischen Gemeinde Eichenhausen erfahren wollen, empfehlen wir Ihnen diese Seite: Die Synagoge in Eichenhausen
St. Anna
Patronin unserer Pfarrkirche in Eichenhausen
Anna ist u.a. die Patronin der Mütter, Hausfrauen und Witwen und für Kindersegen. Der Gedenktag der hl. Mutter Mariens ist der 26. Juli. In Form einer barocken Annaselbdritt-Figur ziert sie unsere Pfarrkirche.
Am Ende jeden Gottesdienstes beten wir "Heilige Mutter Anna, bitte für uns und unsere Gemeinde" und drücken so unsere Verbundenheit zu unserer Fürsprecherin aus.
Zum Patrozinium werden Anna-Lieder gesungen. Der Text des älteren Liedes lautet:
- Sankt Anna, auserkoren, Du hohe heil'ge Frau!
Du hast uns doch geboren die Reinste der Jungfraun.
|: Heil'ge Mutter Anna :|
Jung und Alt, Groß und Klein stimm' in unser Loblied ein. - Du blickst auf uns hernieder vom hohen Himmelssaal.
O hör auf unsre Lieder aus diesem Tränental!
|: Heil'ge Mutter Anna ... - In unserm Dorf seit Jahren wirst Du gar hoch geehrt.
Wir haben oft erfahren, dass Du uns Hilf gewährt.
|: Heil'ge Mutter Anna ... - Drum flehen wir aufs Neue: nimm uns in Deine Hut!
Wir wollen Dir in Treue und Liebe dienen gut.
|: Heil'ge Mutter Anna ... - Und geht's mit uns zum Sterben, hilf uns im letzten Streit,
dass wir dereinst erwerben des Himmels ewge Freud.
|: Heil'ge Mutter Anna ...
Seit den 1990er Jahren kennen wir ein weiteres Anna-Lied durch unseren ehemaligen Pfarrer Scheller:
- Heil'ge Anna, Bild der Frauen, laß uns alle, groß und klein,
die wir liebend Dir vertrauen, nah wie Du bei Jesus sein.
|: Mit Maria, Deinem Kinde, Mutter, bitt an Gottes Thron,
dass dereinst auch uns sich winde, um das Haupt die Himmelskron. :| - Muttermühn und Muttersorgen trugest Du ja einst auch hier,
Mann und Kinder, Vieh und Felder schufen täglich neu sie Dir.
|: Doch Dein Herz und Deine Hände blieben stark und unerschlafft,
denn Gebet und Gottvertrauen stärkten Dich mit Gottes Kraft. :| - Nach des Tages Sorg und Mühen fand Dein Herz noch keine Ruh,
Deiner Seele tiefstes Sehnen nachts vor Gott dann brachtest Du.
|: Mutter werden einem Kinde, es für Gott erziehen ganz,
galt Dir als der Mühen schönste, als des Himmels lichter Glanz. :| - Mutter Anna, Bild der Frauen, Mutter uns'rer Königin,
sieh, wir kommen voll Vertrauen, heut zu Dir mit frohem Sinn.
|: Blicke mild auf uns hernieder aus des Himmels lichtem Saal,
die wir noch in Leid und Sorgen wandern hier im Erdental. :|
Nach der Melodie "Lobe den Herren" (Gotteslob Nr. 392) wird folgendes Lied gesungen:
- O Mutter Anna, wir kommen Dich freudig zu preisen. Lass uns voll Liebe heut unsere Ehr Dir beweisen. Mutter so gut, halt uns in sorgender Hut, wollest Dich hilfreich erweisen.
- Du warst im Heilsplan zur Mutter Mariens erkoren, die unsrer Welt dann den Herr und Erlöser geboren. Weil Du´s gewagt, hat sie ihr Jawort gesagt, sonst wär´n wir alle verloren.
- Siehe mit Freudenöl hat Dich Dein Herrgott gesalbet, weil Du nach seinem Wort immer Dein Leben gestaltet. Wir fleh'n zu Dir: Sankt Anna, sorge dafür, dass auch in uns stets Gott waltet.
- Mutter, wir sind voller Suchen und Ringen und Fragen. Hilf uns, Sankt Anna, das Wagnis des Glaubens zu wagen. Du starke Frau, liebend auf uns alle schau, hilf uns zu Gott „ja" zu sagen.
Mutter Anna, dich zu grüßen (Melodie "Sei gelobt und hochgepriesen", Gotteslob Nr. 788):
- Mutter Anna, Dich zu grüßen, kommen froh wir heut herbei. Wirst ja lange schon gepriesen als die Schutzfrau der Pfarrei. Hast uns alle angenommen liebend als die Kinder Dein; wollst uns immer Mutter sein.
- Und so wie die Mütter teilen mit den Kindern Freud und Leid, wirst auch Du zur Hilf uns eilen in des Lebens Kampf und Streit. Halt uns stets an Deinen Händen auf der Lebens Pilgerschaft, bis auch wir das Werk vollbracht.
- Hilf uns Du Maria lieben, wie Du selbst es einst getan. Dir und ihr sind wir verschrieben; führt uns beide himmelan. Lasst mit Euch dem Herrn uns singen heut voll heilger Liebesglut, Ihm, der große Dinge tut.
Weitere Informationen zu Anna und ihrem Ehemann Joachim in der freien katholischen Enzyklopädie Kathpedia finden Sie hier.
Wülfershausen
Pfarrkirche St. Vitus
Östlich des Pfarrhauses liegt die neue Pfarrkirche St. Vitus, erbaut im Jahre 1962/63 von dem Kirchenbauarchitekten Erwin van Aaken.
Sie stellt einen, schlichten, modernen, einräumigen Sakralbau aus Beton und Glas dar, der nur aus seiner Zeit erklärbar ist, und trat an die Stelle der zu klein gewordenen, alten, im Jahre 1607 von Pater Gullmann errichteten Kirche. Damals blieb die untere Turmhälfte (Julius-Echter-Turm) erhalten.
1962/63 wurde beim Kirchenneubau der gesamte bestehende Turm mit seinen Abmessungen belassen.
St. Stephanuskapelle
Nahe der Bundesstraße 279 liegt auf einer leichten Anhöhe die romanisch/spätgotische Friedhofskapelle St.Stephan, im Volksmund „Stöffskirch" genannt, umgeben vom Friedhof. Der „alte" Friedhof lag um die allererste Pfarrkirche St. Vitus vor 1607 und innerhalb der schützenden Kirchenburg im Dorf. Da dieser Begräbnisplatz durch die anwachsende Bevölkerung zu eng war, wurde vom alten Klosterhofbesitz im Jahre 1507 Ackerland als neuer Friedhof „abgetreten".
Auf diesem Grundstück stand wohl schon damals ein kleines „Stephanuskapellchen", wohl aus dem 13.Jahrhundert.
1507 wurde das aus dieser Zeit stammende Kapellchen durch ein Langhaus (Erbauer unbekannt) vergrößert. Es ist anzunehmen, dass das Kloster die Kapellenerweiterung durchführte, zumal das Bauwerk auf dem Stephanshofgut steht, dessen Eigentümer das Kloster war. Das Hofgut wurde später verkauft mit der Auflage, dass der neue Eigner täglich das Gebetsläuten „Angelusläuten" besorgen musste.
Die Kreuzweg-Stationen innerhalb der zwei Meter hohen Mauer des Friedhofs wurden 1863 aufgestellt und eingeweiht. Sie wurden von einem „Guttäter" gestiftet. Sie dokumentieren das handwerkliche Kunstverständnis eines genialen, aber unbekannten Steinmetzmeisters.
Die Lourdesgrotte an der östlichen Kapellenwand, ebenfalls eine Stiftung, stammt aus dem Jahre 1896, und ist auch noch heute für fromme und hilfsbedürftige Menschen sehr oft Zufluchtsort.
In dem der St. Stephanuskapelle nahegelegenen Ortsteil „Anger" sind zwar keine Gebäude mehr aus dem 13. Jahrhundert erhalten, aber seine zwei- bis dreihundert Jahre hat so manches Haus überstanden. Einzelne Fachwerkhäuser zeigen mit reich geschnitzten Balken, Eckpfosten, Holzzahnschnittverzierungen und mit der Margerite als Mittelpunkt der geschwungenen Andreaskreuze handwerkliches Können und Wohlhabenheit seiner damaligen Bürger.
Saal
Pfarrei Heilige Dreifaltigkeit in Saal an der Saale
Die Ortschaft wird erstmals 789 in Urkunden genannt.
Die Bauzeit der ersten Filialkirche ist unbekannt. Sie entstand wahrscheinlich um 1300. Erstmals um 1450 schriftlich erwähnt. Ein Zeugnis dieser Zeit ist die spätgotische, reich verzierte und gestaltete Sakramentnische neben dem Hochaltar. In den Folgejahrzehnten wird das Gotteshaus mehrfach erweitert.
Im Jahre 1598, nach der Trennung von Wülfershausen, wird von Fürstbischof Julius Echter Saal zur eigenständigen Pfarrei erhoben (Wappenschild von 1618 im Innenraum der Kirche). Die Kirchenstiftung baut an der Herrengasse ein Pfarrhaus.
Im 17. Jahrhundert war die Kirche nebst Wehranlage ringsum von Gaden (fensterlose Vorratslager), einem Gottesacker (Friedhof) und einer Mauer umgeben. An deren Außenseite befand sich ein Wassergraben mit Ziehbrücke. Der heute noch vorhandene Wehrturm mit Echter-Wappen und Inschrift war der einzige Durchgang.
Die heutige Pfarrkirche stammt aus den Jahren 1976 /77.
Vom Vorgängerbau übernahm man den Chor- und Glockenturm, das Mittelschiff mit dem anno 1736 gebauten neugotischem Westportal. Dieses diente von jeher als Haupteingang.
Im Innenraum blieben die Altäre, die Empore, der bebilderte Kreuzweg und die Kanzel erhalten.
Das um 1708 gefertigte und reich verzierte barocke Taufbecken ist noch in Benutzung.
Zwei Bildstöcke stehen an der Pfarrkirche:
Ein kunstvolles Pieta-Relief (Schmerzhafte Mutter) von 1609 und die Statue vom „Gegeißelten Heiland“ aus dem Jahr 1758.
Ursprünglich war das Kirchenpatrozinium zu Ehren der Himmelfahrt Mariens. Weihbischof Alfons Kempf konsekrierte 1977 die neue Pfarrkirche zu Ehren der Hl.Dreifaltigkeit.
Evangelisch-Lutherische Kirche
Bis zum Jahr 1900 waren alle Bürger Saals katholisch.
Durch Zuzug evangelischer Mitbürger in den Folgejahren sowie Flüchtlingen und Heimatvertriebenen war der Bau eines eigenen Gotteshauses notwendig geworden. Die Einweihung der Erlöserkirche an der Kleineibstädter Straße war am 29.11.1953.
14tägig finden Gottesdienste statt. Betreut wird die kleine Christengemeinde von Diakonin Cornelia Dennerlein, Ortsteil Waltershausen.
Unsere Pfarrkirche
Findelberg
Findelberg
Eingebettet in Wiesen und Felder liegt der Findelberg
außerhalb des Ortes Saal an der Saale auf einer Anhöhe.
Der Wallfahrtsort gilt als eines der alten Pilgerziele im Grabfeld.
Erstmals 1445 urkundlich erwähnt,
entwickelte er sich im Lauf seiner Geschichte zeitweise
zu einem bedeutenden Wallfahrtsort des Bistums Würzburg.
Im Zentrum des Areals steht die Wallfahrtskirche „Mariä, Trösterin der Betrübten“.
Eingerahmt wird die Kirche von zahlreichen Grotten,
Kapellen und Andachtsstätten.
Der örtliche Friedhof ist an die Anlage angebunden.
Leitbild
Leitbild
Der Findelberg mit der Wallfahrtskirche
„Mariä, Trösterin der Betrübten“
ist ein Ort der Ruhe und der Besinnung.
Seit Jahrhunderten kommen Menschen
mit ihren Sorgen und Anliegen hierher,
um bei der Gottesmutter Maria im Gebet
Kraft, Trost und Hoffnung zu finden,
aufzuatmen und in Gottesdiensten Gott
und das Leben zu feiern.
Unsere Verantwortung ist es,
diesen Wallfahrtsort auch für die kommenden
Generationen zu erhalten.
Damit der Glaube weiterhin lebendig bleibt
und Begegnung stattfinden kann,
steht unsere Kirche allen Menschen offen,
um Heimat zu geben.
Wallfahrt einst - jetzt
Wallfahrt einst
Der früheste urkundliche Beleg einer Wallfahrt ist die Stiftung einer Vikarie auf dem Findelberg im Jahr 1445. Aus dieser Zeit stammt die Pieta an der Südwand. Wie an anderen Orten erlosch auch am Findelberg die Wallfahrt zur Zeit der Reformation und erlebte in der katholischen Reform ab 1570 einen neuen Aufschwung. Vor allem im 17. und 18. Jahrhundert wallten an den Marienfesten viele Gläubige aus Saal und den Nachbardörfern zum Findelberg. Zu dieser Zeit nahm er unter den Wallfahrtsorten des Bistums, nach Dettelbach und dem Kreuzberg, die dritte Stelle ein. Da die alte Kirche für den Ansturm der Wallfahrer bald zu klein war, wurde sie 1672 erweitert und schließlich neu gebaut.
Wallfahrt jetzt
Viele Pilger aus nah und fern finden einzeln oder in Gruppen den Weg zum Findelberg.
Zum Patrozinium „Mariä Heimsuchung" am 2. Juli (Wallfahrtstag mit Festgottesdienst am darauf folgenden Samstag) kommen viele Gläubige zu ihrem Grabfeldheiligtum um dort zu Maria zu beten und ihre Anliegen und Sorgen vor Gott zu tragen.
Der fränkische Marienweg, der viele Wallfahrtsorte in Unterfranken verbindet, macht auch auf dem Findelberg Station.
Wallfahrtskirche Mariä, Trösterin der Betrübten
Der jetzige, fünfte Bau der Kirche wurde in den Jahren 1781-85 vom Baumeister Johann Michael Schauer aus Wermerichshausener Sandstein im Empire-Stil errichtet. Die Kirche besteht aus Langhaus und Chor;
beide mit Spiegeldecken und einem spätgotischen Glockenturm (1499).
Bei einem Brand des Hochaltars im Jahr 1891 wurde das Gnadenbild zerstört.
Die verkohlten Überreste wurden in das neu geschnitzte Gnadenbild eingearbeitet, das bis heute im Mittelpunkt der Wallfahrt zum Findelberg steht.
Gnadenbild
An das alte Gnadenbild knüpft sich folgende Legende:
Beim Hüten seiner Schweine fand ein Hirte das Marienbild auf dem „Götzeneller". Er brachte es in die Kirche von Saal und auch in die Kirche von Wülfershausen. Doch das Gnadenbild kehrte auf wundersame Weise immer wieder zur Fundstelle zurück. Daraufhin wurde dort eine Kapelle errichtet.
Ausstattung
Beim Brand 1891 wurde der ursprüngliche Empire-Altar völlig zerstört und durch einen im neuromanischen Stil gestalteten Altar ersetzt. Der jetzige barocke Hochaltar von 1733 wurde aus der St. Nikolaikirche zu Marktbreit erworben und bei der Kirchenrestaurierung (1964-1967) errichtet. Der Bildhauer Hubert Knobling aus Großeibstadt ergänzte ihn mit einer Gott-Vater-Statue, einer Hl.-Geist-Taube und mehreren Engeln.
Das Gnadenbild der Muttergottes mit dem göttlichen Kind, umgeben vom einem Strahlenkranz, schnitzte Bildhauer Gebhard Kessler aus Stangenroth (1966) nach einer Riemenschneider-Vorlage. In der Rückseite des Gnadenbildes ist ein Reststück des 1891 verbrannten Gnadenbildes eingelassen.
Im Chorraum befindet sich ein Deckengemälde („Geburt Christi") des Rottenburger Malers Schraivogel.
Das Hauptgemälde an der Langschiffdecke („Mariens Himmelfahrt") ist eines der letzten Meisterwerke des Malers Johann Peter Herrlein, der 1799 in Saal vestorben ist und auf dem Findelberg-Friedhof beigesetzt wurde.
Der neue Volksaltar und Ambo wurde am Patrozinium der Wallfahrtskirche „Mariä Heimsuchung" (2. Juli 2005) von Bischof Dr. Friedhelm Hofmann eingeweiht. Der neue Altar basiert auf einem künstlerischen Entwurf des Domkapitulars em. Dr. Lenssen und besteht aus gelbem Jura-Kalkstein mit verschiedenen Profilierungen und Vergoldungen. Die Anfertigung erfolgte durch die Firma Steinmetz GmbH, Hassfurt.
Die Seitenaltäre im Langschiff stammen vom Holzbildhauer Georg Winterstein (1743-1806) und sind noch im ursprünglichen Empire-Stil erhalten.
Die beiden Altarblätter vom Hl. Joseph und Hl. Wendelin wurden von Conrad Huber (1752-1830) gemalt.
Auch die Kanzel mit den vier Evangelisten und der geschnitzte hohe Rahmen der Pieta (um 1450) gegenüber der Kanzel sind Werke des Georg Winterstein.
Orgel der Wallfahrtskirche
Die Barockorgel wurde 1913 von der Hofheimer Orgelbaufirma Eduard Hofmann erbaut und befindet sich auf der Doppelempore der Kirche. Neueste Erkenntnisse haben ergeben, dass einige Teile der Orgel aus dem 18. Jahrhundert noch erhalten sind.
Das prunkvolle Orgelgehäuse ist mit Muschelwerk und Girlanden reich verziert. Es stammt aus der Zeit des Spätrokoko, was auch der Bauzeit der Kirche entspricht.
Öffnungszeiten
Die Wallfahrtskirche ist das ganze Jahr an allen Sonn- und Feiertagen geöffnet, von Ostern bis Allerseelen auch am Samstag.
Feste Gottesdienste sind am Ostermontag, am Pfingstmontag, am Patronatsfest „Mariä Heimsuchung" (Samstag nach dem 2. Juli), am 15.08. Mariä Himmelfahrt und an Allerseelen. Andachten finden jeden Sonntag statt, außer am Ostermontag, am Weißen Sonntag und am Pfingstmontag.
Gottesdienste und Andachten sowie weitere Termine entnehmen Sie bitte der Homepage, der Gottesdienstordnung oder der Presse.
Außerhalb der Öffnungszeiten ist ein Kirchenbesuch oder eine Kirchenführung nach telefonischer Absprache gerne möglich: Tel. 09762/365 oder 1745.
Sehenswert sind auch die Kapellen und Andachtsstätten rings um die Findelbergkirche.
Das Freikreuz - ein Zeichen der Hoffnung
Am 15. August 2011, dem Fest Mariä Himmelfahrt, ist das Kreuz am Freialtar durch Pfarrer José Karickal in einem feierlichen Gottesdienst gesegnet und seiner Bestimmung übergeben worden. Nach einem Entwurf von Herrn Klaus Zaschka, Mitarbeiter des Bau- und Kunstreferats der Diözese Würzburg, wurde es bewusst modern gestaltet.
Das Kreuz befindet sich direkt an der Friedhofsabgrenzung zwischen zwei Bäumen mit Blickrichtung zur Wallfahrtskirche. Davor wurde eine mit Natursteinen gepflasterte Fläche angelegt, die als Freialtar für Gottesdienste an Fest- und Wallfahrtstagen genutzt wird. Umfasst wird diese Fläche von einer runden Bruchsteinmauer.
Die imposante Größe des Kreuzes beträgt 5 Meter Höhe und ca. 3 Meter Breite, wobei der Korpus den Größenverhältnissen angepasst wurde. Bei der Gestaltung und der Materialwahl ging man von der Überlegung aus, dass das Kreuz über einen längeren Zeitraum Witterungseinflüssen standhalten muss. Aus diesem Grund wurde als Material Stahl gewählt. Kreuzstamm und Querbalken bestehen aus Doppel-T-Trägern, wohingegen der Korpus in Flachstahl gefertigt ist.
Oberkörper und Beine wurden keiner Oberflächenbehandlung unterzogen, was auf Dauer zu einer natürlichen Rostung führt. Neben der zeitlichen Beständigkeit sollte gleichzeitig dargestellt werden, dass letztendlich alles auf Erden einer Begrenztheit unterliegt. Das Lendentuch hingegen wurde ganz im Zeichen der Tradition vergoldet.
Durch die ungewöhnliche aufrechte Haltung des gekreuzigten Christus wird er nicht mehr als leidende Figur wahrgenommen, sondern als der Auferstandene. Die abstrakte Darstellung nimmt den christlichen Glaubensinhalt auf, dass in unserer sichtbaren Welt alles der Vergänglichkeit unterliegt, jedoch der Glaube den Menschen Hoffnung auf die Auferstehung gibt.
Grotten und Kapellen
- Armenseelenkapelle oder Friedhofskapelle
- Kriegergedächtniskapelle
- Lourdesgrotte
- Maria-Heimsuchungs-Grotte
- Ölberggrotte
- St.-Josephs-Grotte
Armenseelenkapelle oder Friedhofskapelle
Die heutige Pieta ist eine Nachbildung der Pieta aus dem 15. Jahrhundert. Sie ersetzt die spätgotische Holzfigur der Pieta (1480-1600), die ehemals auf dem Altar stand.
Das Altarbild stellt die Grablegung (eine Renaissancearbeit um 1600) dar und dient als 14. Station des Kreuzweges, der sich auf halber Höhe außerhalb und zum Teil auch innerhalb der Kirchenmauer hinzieht.
Kriegergedächtniskapelle
Die Kriegergedächtniskapelle wurde 1920 erbaut.
Die Fresken des Würzburger Malers Eulogius Böhler (geb: 1861), zeigen Bilder von Abschied nehmenden, verwundeten und sterbenden Soldaten. Auf der Stirnseite der Kapelle ist das Bildnis des Hl. Ritters Georg zu sehen.
Über dem Altar hängt das große hölzerne Wandkreuz mit dem ausdrucksstarken Christuskorpus von Schlegelmünch. Vier Gedenktafeln erinnern an die 120 Opfer der letzten Weltkriege.
Lourdesgrotte
Die Lourdesgrotte ist die älteste Grotte des Findelbergs. Sie wurde von einem unbekannten Wallfahrer 1905 gestiftet. Die Steinfigur der Bernadette wurde 1906 aufgestellt.
Bei den Felsen von Massabielle hatte vom Februar bis Juli 1858 das 14 jährige Mädchen BERNADETTE Soubirous achtzehn Visionen mit der Jungfrau Maria, die zu Ihr sagte:
„Ich bin die Unbefleckte Empfängnis“
„Ich verspreche Dir nicht, Dich in dieser Welt glücklich
zu machen, sondern in der anderen“.
„Trinke aus meiner Quelle und wasche Dich darin“.
„Sage den Priestern, sie sollen hier eine Kapelle bauen lassen“.
Maria-Heimsuchungs-Grotte
Die Grotte wurde 1934 erbaut und mit Großfiguren von Elisabeth, Maria und Joseph von Jakob Sonnleitner, Würzburg ausgestattet.
Mariä Heimsuchung am 2. Juli --- Maria besucht Elisabeth
(Lukas 1, 39-45). Gott nimmt die Jungfrau Maria, die sich ihm als Magd geschenkt hat, in seinen Dienst. Er führt sie zu Elisabeth.
Als Elisabeth ihren Gruß hörte, bewegte sich das Kind in ihrem Leib. Da wurde sie vom Geist Gottes erfüllt und rief: „Gott hat dich unter allen Frauen ausgezeichnet, dich und dein Kind! Wer bin ich, dass die Mutter meines Herrn mich besucht? In dem Augenblick, als ich deinen Gruß hörte, bewegte sich das Kind vor Freude in meinem Leib. Du darfst dich freuen, denn du hast geglaubt, dass die Botschaft, die der Herr dir sagen ließ in Erfüllung geht.“.
Ölberggrotte
Die Ölberggrotte aus dem Jahre 1910 wurde mit Großfiguren von Reyle – Düsseldorf ausgestattet.
Jesus betet am Ölberg
(Lukas 22, 30-46)
Er ging wie gewohnt zum Ölberg, und seine Jünger folgten ihm. Während seine Jünger schliefen, ging er allein weiter und betete: „Vater, wenn du willst, erspare mir diesen Leidenskelch. Aber dein Wille soll geschehen, nicht meiner“.
Da erschien ihm ein Engel vom Himmel und gab ihm Kraft.
Sanierung und Renovierung der Wallfahrtskirche
Sanierung und Renovierung der Wallfahrtskirche „Mariä, Trösterin der Betrübten"
Die Wallfahrtskirche „Mariä, Trösterin der Betrübten" auf dem Findelberg bei Saal a. d. Saale wurde in den Jahren 1964 bis 1967 grundlegend renoviert.
Bis 2007 erfolgten nur kleinere Instandhaltungsarbeiten am Gebäude und an den Anlagen.
Der Zahn der Zeit hat deutliche Spuren sowohl am Bauwerk als auch an den Kunstwerken hinterlassen.
Die prachtvolle Westfassade mit den lebensgroßen Sandsteinfiguren ist 2007 aufwändig restauriert worden.
Es entstand ein Bereich für den Freialtar mit einem imposanten Freikreuz. Zufahrtswege wurden neu angelegt, ein Geräteschuppen gebaut und das Kaffeehäuschen sowie die Toilettenanlagen renoviert.
Im Baufallbericht des bischöflichen Bauamtes sind demnächst folgenden Arbeiten vorgesehen:
- Sanierung der restlichen Außenfassaden einschließlich Dach
- Turmfigur überarbeiten und vergolden
- Sanierung der Bildstöcke
- Neugestaltung der Grottenwege
Der Findelberg mit der Wallfahrtskirche ist ein Mittelpunkt des christlichen Zusammenlebens in unserer Region und ein kunsthistorisches Kleinod. Unsere aller Aufgabe ist es, diesen für die Nachwelt zu erhalten.
Wir benötigen deshalb Ihre finanzielle Unterstützung.
Spenden für die Findelbergkirche erbitten wir an die:
Kath. Kirchenstiftung Saal
IBAN DE52 7906 9165 0005 7106 34 bei der Genobank Rhön-Grabfeld
BIC: GENODEF1MLV
Spendenbescheinigungen für steuerliche Zwecke werden auf Wunsch gerne ausgestellt.
Die Kirchenverwaltung Saal freut sich über Ihr Interesse an unserer Wallfahrtkirche und sagt ein herzliches Vergelt´s Gott für Ihre großzügige Unterstützung.